Derzeit läuft die Datenerfassung für das fm.benchmarking auf Hochtouren, dennoch wagen wir schon die erste Prognose für den kommenden Bericht: Die Kosten für die Winterdienste werden in diesem Jahr sinken. Grund ist der milde Winter 2019/2020, der laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) sogar der zweitwärmste seit Beginn der flächendeckenden Aufzeichnungen im Jahr 1881 ist.
Im heutigen Blogbeitrag betrachten wir die Kosten von Winterdiensten. Dabei gehen wir unter anderem der Frage nach, welche Folgen ein milder Winter auf die Nutzungskosten hat
Welche Kosten werden erfasst?
Winterdienste sind eine Unterkostenart der Außenanlagendienste.
Sie umschreiben alle Leistungen, die einen sicheren Zugang zu Gebäuden bzw. Liegenschaften gewährleisten. Mitunter dient dies auch der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben, beispielsweise durch Schneeräumen oder Streuen sowie die erforderliche, detaillierte Protokollierung der Einsätze.
(vgl. Kostenstrukturierung nach fm.benchmarking in Bezug auf die DIN 18960 „Nutzungskosten im Hochbau“ sowie DIN 32736 „Gebäudemanagement – Begriffe und Leistungen“).
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Mehrjahresvergleich zeigt Abhängigkeit von Eis- und Frosttagen
Ein milder Winter bedeutet weniger Tage mit Schnee und Eis – und damit auch geringere Aufwände für den Winterdienst.
Wir haben exemplarisch das Verhältnis der jeweiligen Winterdienstkosten zu der maximalen Schneehöhe* in einem Jahr gesetzt. Auch wenn wir ein ähnliches Ergebnis vermutet haben, so überrascht die Deutlichkeit der direkten Abhängigkeit doch sehr.
In Summe lässt dies auf Rahmenverträge mit bedarfsabhängigen Einsatzzeiten schließen. Dies ist aus unserer Sicht sehr zu begrüßen.
* Die maximale Schneehöhe wird jeweils an der Zugspitze gemessen. Bitte beachten Sie, dass die Jahresangabe jeweils den Bezugsjahren der Zahlen aus dem fm.benchmarking Bericht zugeordnet wurden.
Auch Lage wirkt sich auf Kosten für Winterdienste aus
Einen direkten Einfluss auf die Winterdienstkosten hat auch die Lage. Während außerstädtische Gebäude Kosten im Rahmen des genannten Mittelwertes aufweisen, reißen innerstädtische Gebäude deutlich aus: Die Kosten liegen bei knapp über 2 Euro.
Dies lässt sich einerseits mit erhöhtem Publikumsverkehr begründen. Natürlich wird dort, wo potentiell mehrere Personen unterwegs sind, öfter geräumt.
Gleichzeitig möchten wir aber niemandem unterstellen, dass er dieser Pflicht bei einer außerstädtischen Lage nicht nachkommt. Ganz im Gegenteil. Der tatsächliche Grund für den hohen Kostenunterschied liegt in den Grundstücksgrößen: Außerstädtisch sind die Außenanlagenflächen im Schnitt deutlich höher (Parkplätze, befestigte Wege etc.). Somit ist es statistisch nicht verwunderlich, dass die Kennzahlen für Gebäude in Innenstadtlage allein aufgrund der Bezugsgröße höher sind.
In diesem Beispiel wurden ausschließlich Bürogebäude betrachtet. Angaben in €/m²BGF.
Über die Auswertung
Für diese Betrachtung wurden die Kosten der Winterdienste entsprechend der oben genannten Definition für Büro- und Industriegebäude ausgewertet. Grundlage waren die Kennzahlen aus den fm.benchmarking Berichten der Jahre 2016 bis 2020. In den Kosten ist die gesetzlich gültige Mehrwertsteuer nicht enthalten (netto).
Die Daten zur Schneehöhe entstammen täglichen Messungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD), begrenzt auf die Zeit des meteorologischen Winters (Anfang Dezember bis Ende Februar). Die gesamten Messdaten können auf der Internetseite des DWD heruntergeladen werden.
Bei weiteren Fragen zu den Kostenarten oder konkreten Kosten zu einer anderen Gebäudeart sprechen Sie uns gerne an.
Werfen Sie auch einen Blick in die Kategorie „Trends und Zahlen„. Dort veröffentlichen wir regelmäßig Auszüge aus dem fm.benchmarking Bericht oder dem fm.benchmarking Datenpool.