Am Immobilienmarkt ist ein zunehmender Kostendruck spürbar. Dieser Druck wird von verschiedenen Faktoren angetrieben, darunter die allgemeine Rezession auf dem Markt, Inflation, die Zinspolitik der EZB mit steigenden Zinsen und die dadurch stark gestiegenen Kapitalkosten. Auch Tarifanpassungen und die gestiegenen Baukosten, die sich in den Kapitalkosten widerspiegeln, tragen dazu bei. Insgesamt herrscht eine gewisse Unruhe, und dennoch scheint es bei den Handlungen der Akteure einen Stillstand, oder zumindest ein Warten auf den richtigen Moment, zu geben. Auf der anderen Seite sind ESG-Themen nach wie vor wichtige Treiber für die nachhaltige Entwicklung, wenngleich diese Themen für manche Akteure scheinbar von der Priorität etwas herunter gehen, da der Kostendruck teils gar als erdrückend wahrgenommen wird.

 

In Vorbereitung auf den fm.benchmarking Bericht 2024, haben wir in Zusammenarbeit mit der FH Münster eine Umfrage zu dem künftigen Schwerpunktthema „Kostenoptimierung im Facility Management“ durchgeführt. Ein Fokus lag dabei auch auf die Bereitstellung von Budget für Nachhaltigkeitsziele. Ohne den Umfrageergebnissen vorweggreifen zu wollen, möchten wir unsere Einschätzung des Marktes mit folgendem Ergebnis unterstreichen:

 

Umfrageergebnis aus unserer Marktbefragung  im Sommer 2023 (Veröffentlichung der gesamten Umfrage im fm.benchmarking Bericht 2024). 

Auf der diesjährigen Expo Real ist uns in unseren Gesprächen eines deutlich aufgefallen: Der erhöhte Kostendruck führt dazu, dass das Thema Kostentransparenz an Bedeutung gewinnt.

Besonders relevant wird dies für die Akteure, bei denen An- oder Vermietung im Fokus steht. Es wird immer notwendiger, ein Mapping* durchzuführen, wodurch die Kostenstrukturen aus den Facility Management-Verträgen mit den Kostenstrukturen der Mietverträge in Einklang gebracht werden, insbesondere betrifft dies die „sonstigen Kosten“ gemäß der Betriebskostenverordnung.

Es ist von entscheidender Bedeutung für ein nachhaltiges (und wir sprechen hier selbstredend von ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit) und erfolgreiches Facility Management, ein standardisiertes und automatisiertes Vorgehen vorzubereiten, um den allgemeinen Verwaltungsaufwand deutlich zu reduzieren und Budget zielgerichtet einzuplanen – dies ist auch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung ein notwendiger Schritt.

Erste Schritte für die Entwicklung einer nachhaltigen Kostentransparenz im FM könnten u. a. sein:

  1. Schaffung von klaren Kostenstellenstrukturen, wichtig hierbei: Zunächst klare Trennung zwischen Kostenstellen von Gebäuden und Organisationseinheiten
  2. Schaffung einer einheitlichen Kostenleistungsrechnung, die sowohl die Leistungsarten als auch die Gewerke und weiteren Spezifika der Leistungen mitberücksichtigt
  3. Mapping* anhand der erarbeiteten Grundlagen mit dem Mietvertrag und den Dienstleistungsverträgen
  4. Identifizierung von Optimierungspotenzialen, zum Beispiel mit einer Nutzungskostenanalyse
  5. Ableitung von Maßnahmen und/oder Handlungsalternativen
  6. Dialoge zwischen den Entscheidungsträgern
  7. Strukturierung der allgemeinen kaufmännischen Prozesse

rotermund.ingenieure steht gerne zur Verfügung, um den Prozess zur Kostentransparenz im Facility Management zu unterstützen. Zugleich ist uns wichtig, dass keine politischen Fässer aufgemacht werden – es sollte stets das gemeinsame Ziel im Fokus bleiben: Nachhaltiges und effizientes Betreiben unserer Immobilien.

*Unter Mapping ist eine Vereinheitlichung und damit eine Schaffung von Vergleichbarkeit gemeint. Einheitliche Bezeichnungen und Strukturen bilden die notwendige Bedingung einer gemeinsamen Sprache für einen solchen Analyseprozess.

Ihr Kontakt/Ansprechpartner:

Timm Rotermund

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